Zwangsarbeit

Mehr als 20 Millionen Menschen aus fast allen Ländern Europas wurden gezwungen, für das nationalsozialistische System in Deutschland Zwangsarbeit zu verrichten. Etwa ein Drittel waren Frauen, die in allen Bereichen der Wirtschaft, besonders in der Landwirtschaft und in der Rüstungsindustrie, aber auch in privaten Haushalten und Kommunen unter schwersten Bedingungen gegen einen geringen Lohn oder ohne Bezahlung zur Arbeit gezwungen wurden.


Bekamen diese Frauen Kinder, wurden sie zunächst in ihre Heimatländer entlassen. Der zunehmende Arbeitskräftemangel in der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft jedoch führte ab Ende 1942 zu einem politischen Richtungswechsel. Das belegt die Weisung des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz (GBA) Sauckel, der für die Kinder osteuropäischer Frauen …in verständnisvoller Zusammenarbeit mit den Betrieben… die Schaffung von Kleinkinderbetreuungseinrichtungen einfachster Art anordnete.1

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1 Erlass des Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz vom 15.12. 1942, zit. nach Vögel, Bernhild: Entbindungsheim für Ostarbeiterinnen Braunschweig, Broitzemer Str. 200, Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, Hamburg 1989, pdf-Ausgabe 2005, S. 32.